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5. Tag ‚TEAIA‘

Tagebuch einer Autorin in Afrika!

Leider haben all die Medikationen keine Wunder bewirkt und meine Arbeit wurde heute durch ständige Schweißattacken und Schnupfen erheblich gebremst. Daher liege ich nun wieder früh im Bett, mit erhöhter Temperatur, um mich auszukurieren. Da es schon etwas mühsam wird, verdränge ich es einfach und genieße die schönen Fotos, die ich vor mir habe ;o)

Heute konnte ich endlich einmal hinter die Kulissen so eines Zoos blicken. Wie ein Insider schlich ich durch die ‚No enter‘ Zonen, ging in die Kühlkammer, wo bis zu 30 Pferde gelagert werden und wurde darin geschult, die Portionen für die Raubkatzen und andere Fleischfresser herzurichten. Beim Anblick von an die 10 Gerippen, die mit Fleisch überzogen waren, musste ich meine Übelkeit rasch überwinden. Noch nie hatte ich so viele Kadaver auf einmal gesehen, wie sollte man da bei dem Punkt der Anmeldung zu diesem Projekt auch ahnen, dass einem dabei schlecht wird ;o) Aber ich habe das Hirn ausgeschalten, durch den Mund geatmet, um dem Geruch herr zu werden und habe mich dann köstlich dabei amüsiert, die Namen der Tiere auf den Schüsseln zu entziffern. Es waren Metall- und Kunststoffschüsseln in allen Namen, die mit schwarzem Lackstift kaum etwas erahnen ließen. Zum Glück war ein Helfer dabei, der mir die Hieroglyphen verenglischt hat ;o) Ich werde euch die Riesenspareribs noch fotografieren und reinstellen – die sind DER Hammer!

9.Tag_3
Hier ein Wüstenfuchs, der sich bei der Fütterung von mir streicheln hat lassen müssen 😉 Was hat er erwartet? Immerhin habe ich mir auch eine Gegenleistung verdient.

Nächste Station war Sand schippern, um das Gehege der weiblichen Geparden zu verschönern. Ich habe mich natürlich vor dem Scheibtruhenschieben gedrückt und nach dem Rechen gegriffen und es war eine angenehme Arbeit. Vor allem in einem lustigen Team, dass immer Scherze auf den Lippen hat, oder von den zynischen Bemerkungen unserer ‚Aufpasser‘ animiert wurde 😉
5.Tag_2

Hier sieht man sehr schön, dass Geparden nicht ohne Unterstützung auf Bäume klettern können. D.h. sollte euch mal rein zufällig einer hinterher laufen, dann bleibt euch nur der Baum. Versichert euch aber vorher, dass er nicht so aussieht:
5.Tag_3
Ich würde meinen, DIESER Blick sagt schon alles! Ein Leopard kann nämlich perfekt klettern und da hilft nur noch beten!

Dann wurde ich ins Büro des Direktors gebeten, der von meiner Malerei und meinem Blog erfahren hat und als er sie sah, hatte er nun völlig andere Pläne für mich. Marketing, Fotoshooting, Hilfe bei der Aufstellung eines eigenen Blogs, eventuell der Verkauf meiner Bilder auf der Ranch, … es war so viel dabei, dass ich mir dachte ‚okay, schauen wir mal, was nach den drei Wochen noch passiert‘. Aber trotzdem war ich sehr geschmeichelt und interessiert und würde ich freuen, wenn sich da noch etwas ergibt ;o)

Nach dem leckeren Mittagessen, dass die Küche den Volontairen à la carte gezaubert hat, kam dann eine weniger einfache Aufgabe auf uns zu: das Gehege der Pinselohrschweine 15 cm tief ausstechen und dann mit neuem Sand auffüllen. Ich brauche wohl hier nicht erwähnen, welche Geruchswolken sich da aufgetan haben … zum Glück war es heute sehr kühl (ca. 24 Grad). Wenn es wie Montag 40 Grad gehabt hätte, wären wir wohl reihenweise aus den Schuhen gekippt ;-D Da wir aber heute nicht fertig wurden, geht es morgen munter weiter.

10.Tag_3

Aber ein leckeres Straußensteak muss auch verdient werden, daher haben alle Helfer fleißig angepackt.

Ich darf mich ja gar nicht beklagen, denn ich wusste, was auf mich zukommen würde. Doch ich wurde relativ rasch abgezogen, um den letzten Tag mit den weißen Tigerbabys im Garten rumzutollen. 45min Marathonschmusen, Kuscheln, Fotografieren, Schmunzeln, Filmen, Lachen, … bevor sie aus unserem Heim in die Gehege umziehen mussten, wo wir sie dann nicht mehr so oft streicheln können werden. Ich habe ihre kläglichen Versuche zu Brüllen aufgenommen, da es so putzig war und wenn ich in Wien bin, werde ich es in die Soundkloud stecken oder auf Youtube, damit ihr es genießen könnt ;o) Aber wie gesagt, sie sind noch top secret und daher kann ich euch diese Woche noch nicht mit Fotos beglücken 😉

Aber als Trostpflaster, ein großes Exemplar aus der Zucht:
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Übrigens: es handelt sich hier NICHT um Albinoexemplare! Albinos haben IMMER rote Augen! Diese Rasse ist leider im natürlichen Habitat ausgestorben, aber hat wirklich in der Natur gelebt und war keine Laune dieser ;o)

Das tolle an der Arbeit hier ist, dass wir auch immer sehr viel Neues über die Tiere erfahren. Heute hat Nil – einer der permanenten Spezialisten hier – uns seinen neuen Fund präsentiert:

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Dieses 3cm große Skorpiönchen gehört zu den giftigsten Exemplaren der Welt. Nil hat ihn in seinem Kastenzimmer gefunden, als die Katze damit spielte :-O. Er erklärte uns, dass sein Gift so stark ist, da nur ein Stich 100 Ziegen töten könnte – wenn ich richtig verstanden habe. Die Erklärung der Bemessung des Giftes war sehr komplex gestaltet. Fakt ist, dass man bei einem Skorpion an zwei Dingen einschätzen kann, wie gefährlich er tatsächlich ist: 1) die Scherengröße: da er seine Beute so lange halten können muss, bis sie nicht mehr fliehen kann, zeigen große, dicke Scheren, dass er entweder ungiftig oder nur ein leichtes Gift hat (also für den Menschen unbedenklich oder nur unangenehm). Kleine hingegen, dass er hoch giftig ist, da er es nicht nötig hat, zu warten.
2) Die Größe und Dicke des Stachelschweifes: je dicker und größer, desto giftiger. Diese beiden Parameter sind somit voneinander abhängig.

Ich hoffe, mein heutiger Beitrag ist nicht zu lange geraten 😉

Aber natürlich hänge ich hier noch ein tolles Foto von meinen animal encounters an ;o) Enujapta meets:
5.Tag_1
Ich sagte doch, die Lemuren haben mir eine neue Frisur verpasst ;o) Hier die Ringschwanzkattas.

Gut, dass wars für heute! Macht bitte Werbung für mich! Ich würde mich auch über Newsletteranmeldungen und weitere Kommentare freuen – ihr seid sehr fleißig bis jetzt! Danke!